Motivation statt Prokrastination
In ihrer letzten E-Mail an mich hat meine Freundin und Kollegin Alice Gabathuler ein Motivationsschild veröffentlicht, das seit ein paar Jahren bei ihr an der Wand hängt.
(c) Alice Gabathuler |
Ich kann auch. Und ich will auch. Und trotzdem kriege ich oft den Hintern nicht hoch. Kennt ihr, oder? Alices Schild hat mich darüber nachdenken lassen, mit welchen Tricks ich mich so zum Schreiben motiviere, wenn die Luft mal wieder raus ist.
Drei Dinge sind mir dabei eingefallen, die für mich besonders wichtig sind und die vielleicht auch euch helfen können, wenn der innere Schweinehund mal wieder müde grunzt.
1. Bullet Journal
Ich hatte euch ja schon erzählt, dass ich große Aufgaben gerne in viele kleine Schritte und Ziele unterteile, einfach, um öfter und mehr Erfolgserlebnisse zu haben. Diese Schritte versuche ich, in meinem Bullet Journal so darzustellen, dass ich sie tatsächlich abhaken kann. Zum Beispiel unterteile ich meine Manuskripte gerne in 5-Seiten-Schritte, die es zu schaffen gilt.
Mag albern sein, aber mich spornt das an, an Zielen auch wirklich dran zu bleiben, egal wie viele Schritte bis dorthin nötig sind.
2. Pomodoro - Technik
Schon mal davon gehört?
Diese Technik wurde von dem Italiener Francesco Cirillo entwickelt. Pomodoro ist italienisch und heißt Tomate. Mit einer Tomate hat diese Technik nur so viel zu tun, dass Cirillo für sie eine Eieruhr in Form einer Tomate zur Hilfe nahm.
Bei der Pomodoro-Technik unterteilt man seine Arbeitseinheiten in jeweils 25 Minuten (was auch eher Zufall ist, weil sich Cirillos Tomaten-Uhr nur bis 25 Minuten einstellen ließ). Nach jeder sog. Pomodoro-Einheit folgt eine Kurzpause von 5 Minuten. Und nach 4 Arbeitseinheiten folgt eine längere Pause von 30 Minuten.
Die Pomodoro-Technik ist zu einer beliebten Zeitmanagement-Technik geworden. Es gibt zahlreiche Apps fürs Smartphone, die dabei helfen, zwischen Arbeitseinheit und Pause abzuwechseln. Ich nutze die Tomate seit einiger Zeit und mir hilft die Technik sehr dabei, für längere Zeit an einem Text sitzenzubleiben, auch wenn es mal nicht so läuft. Aufstehen, Kaffee kochen, Kühlschrank putzen oder Blumen gießen - bei mir alles beliebte Unterbrechungen und Ablenkungen - kann ich ja dann in den 5-Minuten-Pausen machen. Ich bin ehrlich immer wieder überrascht, wie leicht es mir plötzlich fällt, mehrere Stunden am Stück intensiv zu arbeiten. Probiert es einfach mal aus.
3. Teelicht - Technik
Eine andere Technik, die ich gerne nutze, ist die Teelicht-Technik. Ich habe sie früher schon mal in meinem Blog vorgestellt. Leider weiß ich nicht mehr, von wem ich diese Technik gelernt habe, aber das ist auch nicht so wichtig, weil ihre Anwendung kein großes Geheimnis ist.
Und darum geht es:
Ein handelsübliches Teelicht brennt ungefähr 4 Stunden. Ich nehme mir vor, mindestens 4 Stunden täglich an meinen Texten zu schreiben.
Jedesmal, wenn ich mein Dokument öffne und arbeite, zünde ich vorher das Teelicht an. Schließe ich das Dokument und mache eine Pause, wird die Kerze wieder ausgepustet. Bis zum nächsten Arbeitseinsatz. Das wiederhole ich über den Tag verteilt so oft, bis das Teelicht von selbst erlischt. Dann weiß ich, dass ich meinen Vorsatz mal wieder in die Tat umgesetzt habe. Simpel. Aber manchmal echt hilfreich.
Und zum Schluss:
Vergesst nicht die Belohnungen. Mir geht es oft so, dass ich an meinen Tagen mit Dreifacheinsätzen als Autorin, Buchhändlerin und alleinerziehende Mutter mit einem Haus voller Kinder mich selbst auch mal vernachlässige.
Auch hier hilft mir seit einiger Zeit mein Bullet Journal. Ich nehme mir für jede Woche 5 Kleinigkeiten vor, die ich nur für mich tun will. Dinge, wie mir eine Blume kaufen, mal wieder ein heißes Bad gönnen oder auch - je nach Jahrezeit - mir einfach mal wieder einen heißen Kakao oder Eisbecher genehmigen. Kleine Auszeiten nur für mich.
Zum Thema Selbstfürsorge kann ich aber gerne auch irgendwann mal einen eigenen Blogbeitrag schreiben, da fällt mir noch so manches ein.
Und jetzt bin ich neugierig: Wie motiviert ihr euch?
Kommentare
Kommentar veröffentlichen