50 Tage - 50 Chancen
Diesen Titel habe ich einem neuen Kapitel in meinem Bullet-Journal verpasst. Vorausgegangen ist dem eine ganze Reihe von Frustmomenten. Ich will diese Moment und die Gründe dafür hier nicht im Einzelnen aufzählen, jedenfalls heute noch nicht. Fakt ist, dass ich irgendwann gestern da saß und mir selbst sagte: So geht es nicht weiter.
Bei diesem Entschluss ging es überhaupt nicht um Schuldzuweisungen, obwohl ich mich in einzelnen Kapiteln meines Lebens lange (zu lange?) mit solchen aufgehalten habe. Aber auch das habe ich in der letzten Zeit erkannt: Wenn ich irgendjemandem für irgendetwas in meinem Leben die Schuld gebe, gebe ich ihm damit auch die Macht. Ist ja ein alter bekannter Spruch. Wem du die Schuld gibst, gibst du die Macht. Und die will ich über mein eigenes Leben in all seinen Facetten doch gerne selbst haben.
Deshalb habe ich mich gestern hingesetzt und mir einmal aufgeschrieben, was ich eigentlich gerne erreichen will in den nächsten Wochen und Monaten, in welche Richtung meine Reise gehen soll, was mir wirklich wichtig ist und wofür ich die Verantwortung übernehmen will. (Ich glaube, meine Freundin Alice Gabathuler würde das "Auslegeordnung" nennen) Herausgekommen sind eine ganze Menge Punkte, die ich versuchen will umzusetzen bzw. an deren Umsetzung ich bereits seit einiger Zeit arbeite. Gerade gestern kam übrigens von Alice hier eine Postkarte an, über die ich mich riesig gefreut habe. Alice wusste nichts von meinen Plänen, meiner neuen Bullet-Seite und meinen Überlegungen, aber besser hätte sie es mit ihrer Karte nicht treffen können.
Es geht nicht darum, riesige Berge zu bezwingen. Es geht mir mit diesem selbstauferlegten Programm mehr darum, meinem Leben wieder eine Richtung zu geben, eine Richtung, in die mich meine Freude am Schreiben, mein Spaß an Workshops und Lesungen, meine Lebensenergie sowieso ziehen.
Irgendwann habe ich einmal hier gesagt: Schreiben ist für mich wie Atmen. Dazu stehe ich auch heute noch. Aber mir ist in letzter Zeit ziemlich oft die Luft weggeblieben und mein 50 Tage - 50 Chancen - Programm soll mir dabei helfen, diese Atemluft wieder zu finden und in vollen Zügen durchatmen zu können.
Klingt alles ein bisschen verworren und kryptisch, ich weiß. Aber das muss euch für heute erst einmal genügen.
Ich habe mir nämlich vorgenommen, euch mitzunehmen auf diese Reise. Ich werde meine Wanderung zu meinen Zielen exakt 50 Tage lang dokumentieren, und danach werde ich sehen, wie weit ich gekommen bin und wie es weiter gehen soll. 50 Tage deshalb, weil spätestens Ende November im Buchhandel das Weihnachtsgeschäft boomt und ich als Teilzeitbuchhändlerin vermutlich nicht mehr die Zeit haben werde, täglich zu bloggen.
Aber bis dahin mache ich mich schon mal auf den Weg und ich freue mich natürlich über jeden, der mich dabei begleitet.
Was hat die Post denn mit der schönen Karte gemacht? Und warum Gossau? Die Karte ging in Buchs auf die Reise. Fragen über Fragen ... Aber vielleicht passt das ganz schön zum kryptisch Verworrenen dieses Posts. Ich bin gespannt auf die nächsten 50 Tage und freue mich auf die Reise. Trag dir Sorge dabei. Halte den Kopf an die Sonne, nicht in den Schatten, freue dich am Positiven und lass das Negative zwar zu, aber nicht so sehr, dass es von dir Besitz ergreift. Wandere voran. Verweile an Kreuzungen. Lass das Unsichere und Verunsichernde zu, es gehört auch zur Reise. Stelle Fragen und erwarte nicht auf jede eine Antwort.
AntwortenLöschenIch umarme dich
Alice
Oh.. keine Ahnung, was mit der Karte passiert ist. Ich finde, sie hat was Verwegenes mit diesem Stempel. Und genauso verwegen fühle ich mich gerade mit meinem neuen Programm. Keine Sorge - wandern trifft es ganz gut. Ich will nicht gipfelstürmen sondern wandern. Vielleicht auch ein bisschen kraxeln. Aber immer in meinem Tempo. Ich freue mich, wenn du mich dabei begleitest. Es bleibt spannend.
AntwortenLöschenFeste Umarmung
Jutta