Gartenglück

Ich hatte euch ja versprochen, von meinem Garten zu erzählen. Der lag lange Jahre brach, war von meterlangen Brombeerranken in Besitz genommen worden und diente so mit Sicherheit vielen Tieren als Unterschlupf. Damit habe ich mich oft getröstet, wenn ich in diese Wildnis geschaut habe, aber letztendlich war ich nie wirklich glücklich damit. Einige halbherzige Gartenversuche scheiterten immer wieder kläglich, nur als Balkon- bzw. Terrassengärtnerin war ich durchaus erfolgreich.
Und dann kam Corona und mit Corona viel Zeit zuhause und außerdem drei Jungs zwischen 14 und 18, die ebenfalls zuhause saßen und sich langweilten. Und da haben wir das Projekt Garten dann nochmal neu gestartet.
Wir haben einige Ecken von den Dornenranken befreit, Berge von Wildwuchs gerodet und gehäckselt. Dann haben wir ein Hochbeet aus alten Ziegelsteinen gebaut, die wir aus einem Abriss geschenkt bekamen. Dieses Hochbeet füllten wir mit dem ganzen Häckselschnitt, obenauf kam Erde und dann jede Menge bienenfreundliche Stauden. Ein Foto muss ich noch nachliefern, gerade als ich es machen wollte, zog ein Gewitter auf.
Nach dem Staudenbeet hatte es uns gepackt und wir wollten auch unser eigenes Gemüse anbauen. Balkongemüse bauen wir schon seit Jahren an, Salat, Kräuter, Tomaten ernten wir schon lange aus dem Balkonkasten.
Aber jetzt wollten wir uns einen richtigen kleinen Gemüsegarten anlegen. Und der sollte so wenig wie möglich kosten, denn das Geldverdienen fiel ja dank Corona ebenfalls aus. Dazu sammelten wir erst einmal ein paar alte Baumstämme und Bohlen aus dem hinteren Teil unseres Gartens. Die lagerten hier seit einem Hausumbau, ebenfalls wunderbare Nistplätze und Höhlen für allerlei Tiere. Wir haben uns deshalb bemüht, einen großen Teil liegenzulassen und nur die Bohlen zu nehmen, die noch nicht modrig waren und entsprechend wenig "bewohnt".
Weil uns diese Beetumrandungen nicht reichten, besorgte ich noch vier Palettenaufsätze. Diese Dinger sind unglaublich preisgünstig, man kann sie als einfache Beetumrandungen benutzen oder aber auch als Hochbeet aufeinander stapeln.
Und dann bin ich glücklicherweise über die Seite und den Kanal von Wurzelwerk gestolpert. Hier habe ich mir eine Anbaumethode abgeguckt, die so unglaublich einfach und erfolgsversprechend aussah, dass ich es eigentlich nicht wirklich glauben konnte.
Wir haben die Flächen für die Beete eingerahmt, dann den Boden komplett mit Pappe abgedeckt und anschließend alles mit Kompost aufgefüllt.
Kein Umgraben, keine Erdbewegungen. Kompost hatten wir glücklicherweise mehr als genug, weil ich aus früheren Tagen vier Kompoststellen im Garten hatte, die wir ebenfalls seit mindestens zwei Jahren brach liegen ließen und entsprechend gut verrottet war ihr Inhalt.
Danach haben wir direkt in den Kompost gesät und gepflanzt. Und sind völlig begeistert, wie gut das funktioniert.
Natürlich sind einige Pflanzen inzwischen den Schnecken zum Opfer gefallen, anderes Saatgut ist nicht so gut aufgegangen wie erhofft, aber wir haben unglaublich viel Spaß und lernen dazu und die Beete sind zahlreich genug, um etwas rumprobiere zu können und klein genug, um überschaubar zu bleiben.
Übrigens bin ich großer Fan vom Mulchen, d.h. Rasenschnitt und Häcksel kommt auf die Beete  zurück und hält so das Unkraut weitgehend fern und den Boden feucht.
Unsere Tomaten haben wir übrigens in diesem Jahr direkt in Töpfen dicht an der Hauswand stehen und haben ihnen auch ein Tomatenzelt gegönnt. Und die Kartoffeln wachsen in Kartoffelsäcken vor sich hin, ich werde dann irgendwann später berichten, wie es funktioniert hat.
Alles in allem haben wir in unserem kleinen Gemüsegarten aktuell: div. Pflücksalate, Ruccola, Schnittlauch, Rotkohl, Fenchel, Lauch, Zwiebeln, Weißkraut, Salatgurken, Paprika, Einlegegurken, Zuckermais, Zucchini, Buschbohnen, Stangenbohnen, Blumenkohl, Erbsen, Karotten und Tomaten.

Ach ja .. aus den geschenkten Ziegelsteinen haben wir auch noch drei Kräuterbeete für verschiedene Kräuter angelegt. Fotos liefere ich nach, hier wachsen verschiedene Lavendel, Thymiane, Oregano, Majoran, Wasabi, Zuckerkraut, Minze in allen Formen und Farben, Lorbeer, Ringelblumen, Tagetes, Salbei, Rosmarin, Bohnenkraut, Lorbeer und noch einiges mehr. Auf der Terrasse habe ich mich in diesem Jahr auf essbare Blüten konzentriert: Ringelblumen, Stiefmütterchen, Borretsch, Tagetes, Kapuzinerkresse und noch einiges mehr. Ich kann das gar nicht alles in einem Post unterbringen, vor allem die Fotos muss ich noch nachliefern.
Als Fazit bleibt aber schon mal: Es macht unglaublich viel Spaß und wir sind inzwischen richtige Salat- und Gemüsefans geworden.


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