Literatur im Gespräch - LeserInnen treffen AutorInnen
Auch wenn nach meinem Geschmack im Logo der Literaturtage gerne noch gegendert werden dürfte, habe ich mich sehr über die Einladung der Albert-Einstein-Schule in Maintal gefreut. Und insgesamt waren tatsächlich, anders als sonst oft bei solchen Veranstaltungen, fast doppelt so viele Autorinnen eingeladen wie männliche Kollegen.
Gestern also durfte ich in Maintal zwei Lesungen gestalten. Zuerst habe ich in einer siebten Klassen meinen "Stechmückensommer" vorgestellt, danach in einer fünften Klasse aus dem "Karlgeheimnis" gelesen. Beide Lesungen haben mir unglaublich viel Spaß gemacht, obwohl die Lesesituation an Schulen coronabedingt immer noch nicht einfach ist.
So habe ich in der ersten Lesung hinter einer großen Glasscheibe sitzen und lesen müssen, während die SchülerInnen während der gesamten Lesung ihren Mund-Nase-Schutz aufbehalten mussten, durfte ich hinter der Scheibe wenigstens ohne Maske lesen. Dafür wurde aber mit einem Testgerät permanent die Luft im Klassenzimmer getestet und jedes Mal, wenn das Warnlämpchen rot aufleuchtete, auch sofort von den SchülerInnen die Fenster geöffnet. Das hat wunderbar funktioniert, nur wer mich bei Lesungen kennt, der weiß, wie schwer es mir fällt, im Sitzen zu lesen und nicht den direkten Kontakt zu den Kindern suchen zu können.Aber gemeinsam haben wir das souverän gemeistert und konnten sogar noch eine ganze Weile über mein Schreiben sprechen.
Witzig war vor allem die Erkenntnis eines Schülers, der meinte, mein Schreiben sei vergleichbar mit dem Würfelspiel Kniffel. :-)
Ich erzählte den Kindern, dass ich gerade einen neuen Roman angefangen hätte und auf die Frage, wie ich das so mache, erklärte ich ihnen, dass ich mir ausgerechnet habe, dass ich es locker bis zum Abgabetermin schaffe, die geplanten 300 Seiten zu füllen, wenn ich jeden Tag 2 - 3 Seiten schreibe. Und natürlich waren wir uns auch darin einig, dass ich das gar nicht jeden Tag schaffen kann, schon gar nicht mit Lesewochen, Weihnachtstagen und dem Vorweihnachtsstress im Buchladen, in dem ich ja auch noch arbeite. Diese 2 Seiten pro Tag sind also mehr meine Richtschnur, die mir zeigt, wo ich mich gerade befinde. Da meldete sich ein Junge und erklärte mir, das sei doch wie bei Kniffel. Wenn man es nicht schaffe, in einem Wurf drei gleiche Ziffern zu werfen, dann bekäme man keinen Bonus, es sei denn, man schafft es in einem anderen Wurf mit einer anderen Zahl. Wenn ich es also heute nicht schaffe, 2 Seiten zu schreiben, dann müsste ich halt morgen 4 Seiten schreiben, um den Bonus zu erhalten.
Was denn der Bonus sein könnte, darüber muss ich mir jetzt dringend mal den Kopf zerbrechen.
Und weil ich ja versprochen habe, Euch auch mitzunehmen auf meine neue Schreibreise, hier nur so viel:
Inzwischen hat ja auch der NaNoWriMo angefangen, am ersten Tag lag ich noch gut im Soll, gestern war ein vollgepackter Tag mit zwei Lesungen und fünf Stunden Buchladendienst, prompt bin ich wieder im Rückstand. Aber heute geht es weiter und ich freue mich schon sehr auf die kommende Szene, in der es gleich zu Beginn schon richtig romantisch zugeht.
Um was es in meinem Roman eigentlich geht? Tja, DAS darf ich euch leider noch gar nicht verraten.
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