Ich bin dann mal weg

Es wird mehr als Zeit, dass dieser Blog wiederbelebt wird. Zu lange habe ich ihn vernachlässigt. Wofür es Gründe gab, natürlich. Einer der wichtigsten: zu wenig Zeit für alles. Die meisten von Euch wissen ja, dass ich neben meiner Autorinnentätigkeit auch an einigen Nachmittagen in einem Buchladen arbeite, genauer im "Buchladen am Freiheitsplatz". Dieser Job macht mir unglaublich viel Freude, verlangt aber auch manchmal ganz schön viel Einsatz. Ich bin im Buchladen zuständig für die Kinder- und Jugendbuchabteilung, leite dort einen Jugendleseclub, schreibe den Buchladennewsletter und bin natürlich auch bei vielen Veranstaltungen, Büchertischen etc. mit eingebunden. Die wunderbarste aller Veranstaltungen durfte ich jetzt Anfang Oktober in Stuttgart miterleben. Hier wurde der Deutsche Buchhandlungspreis verliehen. Über 500 inhabergeführte Buchhandlungen hatten sich beworben, es wurden 100 dritte Plätze, 5 zweite Plätze und drei erste Plätze vergeben. Und tatsächlich durfte wir vom Buchladen am Freiheitsplatz einen der drei ersten Plätze entgegennehmen und dürfen uns fortan "Beste Buchhandlung" nennen. Das ist so unfassbar toll und zeigt einmal mehr, was für einen wunderbaren Arbeitsplatz in einem genauso wunderbaren Team ich da habe. Natürlich sind wir immer noch total geflasht, kommen aus dem Feiern kaum mehr heraus,  haben aber jetzt auch noch mehr als sonst zu tun, ein Termin jagt den nächsten und dazu kommen in meinem Fall dann natürlich noch die zahlreichen Lesungen, das Schreiben, die Buchmesse und ganz nebenbei ja auch meine Kinder, mein ganz normales Leben. Kurz: es war alles ganz schön viel in den letzten Wochen und Monaten und es müsste dringend mal ein wenig Ruhe einkehren.

Ob mein aktuelles Vorhaben dafür geeignet ist, wird sich noch zeigen. Tatsächlich bin ich nämlich gerade unterwegs. Diesen Blogbeitrag schreibe ich im ICE irgendwo zwischen Freiburg und Basel. Der Schweizer Kanton Graubünden hat mich  zu einer dreiwöchigen Lesereise durch die Schulen und Bibliotheken eingeladen. Rund 35 Lesungen werde ich in diesen drei Wochen absolvieren und dem fahre ich schon mit einer großen Portion Respekt entgegen. 

Andererseits darf ich jetzt ganz offiziell den Buchladenalltag einmal hinter mir lassen. Und kann mich ganz auf die Lesungen konzentrieren, die Nachmittage und Abende vielleicht endlich auch mal wieder fürs Schreiben nutzen, wunderschöne Landschaften genießen und vor allem ganz viel meine beste Freundin Alice sehen. Kurz: die nächsten drei Wochen werden sicherlich arbeitsintensiv, aber auch spannend. Und ich freue mich sehr darauf, mich endlich wieder mehr als Autorin denn als Buchhändlerin wahrzunehmen, denn eigentlich ist das ja mein Beruf und der kam in den letzten Wochen doch sehr zu kurz.

Die freie Zeit an den Abenden will ich auch nutzen, um wieder regelmäßiger zu bloggen und von meiner Reise nach Graubünden im Besonderen und meiner Reise durchs Leben im Allgemeinen zu erzählen. Wer mich also begleiten möchte, ist herzlich eingeladen, hier immer mal wieder vorbeizuschauen. 

Ich gucke derweil aus dem Fenster und winke im Vorbeifahren der Hausfrau Hanna zu.
Und freue mich sehr sehr sehr auf die Berge!