Der NaNoWriMo ist tot? Es lebe der NaNoWriMo!
Langjährige Leser:innen meines Blogs wissen, dass ich den NaNoWriMo immer sehr gefeiert habe. Und jetzt soll es ihn plötzlich nicht mehr geben?
Ganz kurz für alle "Neuen" hier:
Der NaNoWriMo steht für "National Novel Writing Month" und war eine Schreibchallenge, bei der sich die Teilnehmenden im Monat November ein Ziel setzten: etwa 50.000 Wörter in diesem Monat zu schreiben. Gegründet wurde das Projekt 1999 mit zunächst nur 21 Schreibwütigen. Aus dieser Idee wurde eine weltweite Schreibbewegung, an der zuletzt weltweit etwa 400.000 Schreibende jährlich teilgenommen haben.
Es gab eine Website, eine Non-Profit-Organisation im Hintergrund, man konnte sich gegenseitig als Buddies unterstützen, Chatgruppen beitreten, sich online austauschen, es gab Badges und Tracker und virtuelle Pokale, kurz, der NaNoWriMo fühlte sich immer an wie ein riesengroßes Schreibfest und viele haben hier ihre ersten längeren Texte in die Tasten gehauen oder zu Papier gebracht oder auch tatsächlich einen ganzen Roman geschrieben.
Warum hat das so gut funktioniert?
- Es gab eine ganz klare Deadline (30. November)
- Das tägliche Ziel von 1.500 Wörtern zerlegte das große Ziel in viele kleine Schritte
- Durch den virtuellen Austausch mit anderen fühlte man sich beim Schreiben nicht mehr so einsam.
- Der innere Kritiker durfte einen Monat lang Pause machen. Es ging nur ums Rohmaterial, nicht um den Feinschliff.
Die schlechte Nachricht für alle, die denken, das klingt ehrlich toll, da will ich dabei sein: Im Frühjahr 2025 kündigte die Organisation hinter dem NaNoWriMo die Schließung dieser Website an. Die Gründe waren vielfältig, aber darum soll es hier gar nicht gehen. Ich war zunächst ehrlich betroffen. Ein November ohne NaNoWriMo? Mir würde etwas fehlen.
Ich gebe zu, ich habe das Ziel, die 50.000 Wörter, nur selten erreicht. Trotzdem wurde der November durch diese Herausforderung für mich immer zu einem ganz besonderen Schreibmonat. Und das sollte jetzt einfach nicht mehr stattfinden?
Die gute Nachricht: Man braucht keine perfekt ausgebaute Organisation, keine teure Plattform mit offizieller Auszeichnung, virtuellen Pokalen etc., um sich Schreibziele zu setzen und diese durchzuziehen. Auch ohne Logos und offizielle Websites kann ich mir ein Ziel setzen - z.B. 1.500 Wörter pro Tag - und jeden Tag daran arbeiten, dieses Ziel zu erreichen. Ich kann mir einen eigenen Tracker basteln und mich über jeden geschriebenen Satz freuen. Auch ohne Organisation im Hintergrund kann ich mich weiter mit schreibenden Kolleg:innen austauschen oder mir Schreibbuddies suchen. Scshließlich geht es beim NaNoWriMo nicht um Perfektion, sondern darum, ins Schreiben, ins Tun zu kommen.
Ich für mich habe beschlossen, meinen NaNoWriMo trotzdem zu feiern und auch durchzuziehen. Ob ich das "offizielle" Ziel (50.000 Wörter in 30 Tagen) schaffe, weiß ich noch nicht. Aber ich bin, wie jedes Jahr im November, wild entschlossen, es anzupacken. Und freue mich über ganz viele Mit-Schreibende!
Machen wir den November weiter zu unserem Schreibmonat!

Was für eine,
AntwortenLöschenliebe Jutta,
gute Nachricht: Lang lebe der November!
Ich freue mich auf deine Blogbeiträge. Egal, wie viele Wörter sie enthalten...
Einen herzlichen Gruss aus der Blogküche
Hausfrau Hanna
Liebe Hausfrau Hanna, danke für deine lieben Grüße! Ja, es wird Zeit, den Blog wieder zu beleben. Hier war einfach so viel Trubel, so viele Turbulenzen, aber der NaNoWriMo ist doch eine gute Gelegenheit, endlich wieder in die Tasten zu hauen. Und übrigens - entgegen vieler anderer liebe ich auch den November. Ich mag das Kuschelige, Dunkle, Gemütliche.
LöschenAlles Liebe vom Küchentisch
Jutta